Nun haben Sie Ihre 9 Monate +/- hinter sich, haben vermutlich mehrmals den Namen Ihres Neuankömmlings in Ihrem Kopf geändert und waren hier und da für die Babyausstattung shoppen.
Vermutlich freuen Sie sich darauf, dass Ihre Hormone sich wieder normalisieren (darauf freut sich wohl auch Ihre bessere Hälfte) und Sie bald wieder in Ihre Kleidung passen.
Außerdem haben Sie sich vermutlich schon eine Hebamme und ein Krankenhaus ausgesucht, in dem das Kind das Licht der Welt erblicken soll…. doch jetzt kommt alles anders, als geplant:
Sie sind zu Hause, bei Freunden oder gar beim Einkauf und Ihre Fruchtblase platzt… WAS JETZT?
Hören Sie Ihrem Frauenarzt bei den Kontrollen genau zu, ob das Kind fest im Becken liegt. Ist das so, dann müssen Sie sich keine Sorgen machen und können entweder selbst zügig ins Krankenhaus fahren, oder wenn Sie ein mulmiges Gefühl haben, auch gerne den Rettungsdienst anrufen.
Haben Sie stets Ihren Mutterpass dabei. Hier können die Kollegen im Zweifel nachschauen, ob Ihr Kind in Schädellage (SL) liegt. Das bedeutet, dass das Köpfchen fest im Becken liegt und die Nabelschnur nicht davor „fallen“ kann. Hier würde sonst unter Umständen die Blutzufuhr zu Ihrem Baby unterbrochen werden.
Sollte Ihr Frauenarzt etwas anderes gesagt haben, laufen Sie nicht mehr! Versuchen Sie sich hinzulegen – am besten auf die linke Seite -, denn zum Ende der Schwangerschaft ist das Gewicht der Plazenta und des ungeborenen oft so groß, dass es in Rückenlage das sogenannte Vena-Cava-Kompressionssyndrom auslöst. Hier drückt das Gewicht die untere Hohlvene ab, womit der Rückfluss des Blutes aus dem Körper gemindert oder sogar verhindert wird! Hier müssen Sie in jedem Fall den Rettungsdienst 112 rufen.
Wenn zu einer geplatzten Fruchtblase auch noch Wehen einsetzen sollten, stellen Sie sich darauf ein, dass die Notfallsanitäter und Rettungsassistenten des Rettungswagens Sie nicht in Ihr Wunschkrankenhaus bringen könne, sondern in das nächst gelegene Krankenhaus fahren, das einen Kreissaal hat. Diese Entscheidung ist dann notwendig um eine adäquate, zügige Versorgung von Ihnen und Ihrem Neuankömmling sicher zu stellen. Sollte die Zeit hierzu nicht mehr reichen, dann haben Sie keine Angst und vertrauen Sie der Besatzung des Rettungswagens! Die Kolleginnen und Kollegen sind darin geschult und Sie wären nicht die erste, die in einem Rettungswagen entbindet.
Nun wünschen wir Ihnen alles Gute für Sie und Ihren Neuankömmling.