Stromunfall

Unfälle mit Strom erleben wir zumeist im häuslichen oder im beruflichen Bereich, sie
werden neben unsachgemäßem Umgang mit elektrischen Anlagen oder Geräten
auch durch Leichtsinn (zum Beispiel Fön in der Badewanne) verursacht. Hierbei
spielen defekte Geräte (wie ein kaputtes Kabel), Eingriffe in elektrische Anlagen
oder Tätigkeiten an stromführenden Leitungen eine tragende Rolle.

Der Einbau von Fehlerstromschutzschaltern (FI-Schutzschalter mit Auslösung ab
30 mA [Milliampere]) und die Verwendung von kindersicheren Steckdosen können
das Risiko eines Stromunfalles reduzieren.

Was passiert im Körper?
Es kommt vor allem zu Muskelverkrampfungen mit der Folge, dass der elektrische
Leiter nicht mehr losgelassen werden kann. Des Weiteren kann es aufgrund der
Wechselspannung zu zeitkritischen kardialen Problemen kommen.

Die Herzrhythmusstörungen können noch 24 bis 48 Stunden nach dem
Ereignis auftreten. Herzrhythmusstörungen können zu einem Herzkammerflimmern
führen; der Patient erleidet hierdurch einen Kreislaufstillstand und muss wiederbelebt werden.
Nachdem der Strom am Widerstand der Haut (Eintrittspforte) eine Teilumwandlung
in thermische Energie erfährt, finden wir an den Ein- und Austrittsstellen Verbrennungen.

Maßnahmen:

–       Eigensicherung beachten!

–       Abschalten der Stromquelle

–       Stecker ziehen

–       Gegebenenfalls den Stromleiter mit einem nichtleitenden Gegenstand (Besenstiel etc.) wegziehen

–       Ansprechen, Kontrolle der Bewusstseinslage, der Atmung, gegebenenfalls Pulskontrolle

–       Alarmierung des Rettungsdienstes über den europaweit gültigen Notruf 112

–       Herstellen einer Reanimationsbereitschaft

–       Einsatzbereitschaft eines AED (Defibrillator) herstellen

–       Reanimation bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand (nicht normaler Atmung)

–       Bei Bewusstlosigkeit Herstellen einer Seitenlagerung

–       Körperliche Ruhe, wenn ansprechbar

–       Versorgung der Verbrennungen

–       Wärmeerhaltung

–       Kontinuierliche Überwachung und Betreuung bis zur Übergabe an den Rettungsdienst