Wir haben am Montag über Stromunfälle im Niederspannungsbereich geschrieben.
Aufgrund der Nachfragen möchten wir auch über Stromunfälle im Hochspannungsbereich berichten.
Überschreitet die Spannung 1.000 Volt, dann sprechen wir von einem Hochspannungsunfall. Ursächlich ist natürlich der direkte oder indirekte Kontakt mit einem hochspannungsführenden Leiter. Dieses kann zum Beispiel bei einem Drachen an einer Hochspannungsleitung passieren, bei der Berührung einer Überlandleitung oder bei „Eisenbahnsurfern“ (Zugmitfahrer auf dem Dach). Hierbei kann es zu einem Übertritt von Hochspannung gegebenenfalls auch über die Luft (Lichtbogen) bei einer unaufmerksamen Annährung kommen. Auch der Blitzschlag gehört in diese Gruppe von Hochspannungsunfällen.
Nicht selten steht hier die thermische Problematik mit ausgedehnten Verbrennungen oder gar einer „Verkochung“ des Gewebes im Vordergrund. Auch hier kann es
zu einem Kreislaufstillstand kommen.
Maßnahmen:
– Eigensicherung beachten!
– Sicherheitsabstand 10 Meter!
– Alarmierung Feuerwehr/Rettungsdienst/Notarzt über Notruf 112 mit Hinweis auf Hochspannungsunfall
NACH dem der Strom abgestellt wurde
– Retten aus dem Gefahrenbereich
– Ansprechen, Kontrolle der Bewusstseinslage, der Atmung
– Herstellen einer Reanimationsbereitschaft
– Einsatzbereitschaft eines AED (Defibrillator) herstellen
– Reanimation bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand (nicht normaler Atmung)
– Bei Bewusstlosigkeit Herstellen einer Seitenlagerung
– Körperliche Ruhe, wenn ansprechbar
– Versorgung der Verbrennungen
– Wärmeerhaltung
– Kontinuierliche Überwachung und Betreuung bis zur Übergabe an den Rettungsdienst